Jura Kalkstein Entdecken Sie mit Juramarmor echte Erdgeschichte

Vor etwa 160 Millionen Jahren entstand der wunderschöne Kalkstein inmitten von tropischen Lagunen. Verschiedene Fossilien und Ammoniten charakterisieren das Sedimentgestein, welches rund um das Altmühltal entstand. Ob Pflastersteine, Mauersteine oder Bodenfliesen – entdecken Sie die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Natursteins.

Erfahren Sie mehr über die Entstehung, die Eigenschaften und die Verwendung von Jura Marmor.

 

Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes über die Entstehung von Jura Kalkstein

Die Entstehung des Jura-Kalksteins begann im Erdmittelalter vor circa 180 Millionen Jahren. Innerhalb der nächsten 20 Millionen Jahre lagerte sich ein Kalk-Mischprodukt auf dem Meeresboden des flachen Schelfmeeres ab. Das Schelfmeer bildete in dieser Zeit die Verbindung zwischen dem Nordmeer und dem alpinen Mittelmeer, namens Tethys. Es erstreckte sich über das heutige Süddeutschland.

Durch die Ablagerungen aus Kalk und Ton entstand der „Obere Jura“ bzw. auch „Weißjura“ genannt, womit der Jura Stein später seinen Namen erhielt. Dabei stammen das Kalk-Gemisch aus dem alpinen Mittelmeer und der Ton aus dem Nordmeer.

In dem chemischen und erwärmungsbedingten Sedimentierungs-Prozess fand eine Ausfällung des Kalkes aus dem Wasser statt, die vom aktuellen Klima abhing. Im Laufe der Zeit bildete sich eine circa 500 Meter dicke Schicht aus Kalk und Mergel, die sich durch den Eigendruck zunehmend verhärtete.

Das Sedimentgestein selbst besteht aus kohlensaurem Kalzium, das weitere Farberden und Metalloxide enthält. Dazwischen findet man fossile Versteinerungen von Pflanzen- und Tierresten. Hierzu zählen Kieselschwämme, Belemniten und Ammoniten, die Sie teilweise mit dem bloßen Auge erkennen können!

Der erdgeschichtliche Charakter des beliebten Natursteins verleiht dem Jura Kalkstein einen ganz besonderen Charme.

Und wo genau wird Jura Kalkstein abgebaut?

Das Abbaugebiet des Natursteins befindet sich in der Region Eichstätt, Kipfenberg Treuchtlingen und Weißenburg. Die Gesteinsschicht bei Treuchtlingen bzw. Eichstätt weist eine Dicke von 25 bis 30 Metern auf.

Das Hauptabbaugebiet, im mittelfränkischen Juramittelgebirge in Bayern, ist geprägt vom Steinabbau. Hell leuchtende Steinbrüche setzen heute ein Wahrzeichen und reichen mehrere Jahrhunderte der Menschheitsgeschichte zurück. Erfahren Sie nun mehr über die Kulturgeschichte des einzigartigen Jura Kalksteins.

Die lange Tradition des Jura Kalksteins

Jura Kalkstein hat eine lange Tradition. Bereits die alten Römer wussten den stabilen und langlebigen Stein zu schätzen. Sie setzten ihn nicht nur für Wohnbereiche ein. Man findet noch heute Überreste von Bäder-Anlagen, Türmen und Wehrmauern. Dazu zählen zum Beispiel das Römerkastell oder die Römertherme im bayerischen Weißenburg.

Mit Jura Kalkstein lassen sich gewaltige Gebäude erschaffen, die mehrere Jahrhunderte überstehen. Noch heute kann man die um 1358 erbaute Willibaldsburg oder den Dom in Eichstätt bewundern, der im Jahre 1060 offizielle geweiht wurde.

Viele Schlösser, Kirchen und herrschaftliche Häuser bestehen ebenfalls aus dem beliebten Naturstein.

Auch für heutige öffentliche Gebäude ist das Gestein ein beliebtes Baumaterial. Man findet es bei Schulen, Hotels, Theatern, Museen und verschiedenen Verwaltungsgebäuden.

Gewinnung von Jura Stein

Die Abbaumethode des Gesteins hat sich im Laufe der Zeit kaum verändert. Im Steinbau werden die Steinblöcke durch Bohren und Abspalten bzw. Abheben gewonnen. Heute werden lediglich modernere Werkzeuge, wie Bagger, Radlader und Kreissägen, eingesetzt.

Das Altmühltal mit der Frankenalb zählt zu den größten Naturstein-Abbaugebieten Deutschlands. Ökologische Verantwortung und Umweltschutz stehen hier ganz oben auf der Tagesordnung. Der Steinabbau selbst erfolgt möglichst naturschonend.

Die vorsichtig abgespaltenen Steinblöcke werden abhängig von den geologischen Eigenschaften und der Größe aufgeteilt und mit Diamant-Kreissägen bearbeitet. Die zersägten Rohplatten sind in der Regel zwischen einem bis vier Zentimeter dick. Anschließend werden sie je nach Einsatzbereich auf Schleif- und Polierstraßen in die gewünschte Form gebracht.

Polierbar, langlebig und natürlich – die Eigenschaften

Jura Kalkstein besticht mit wunderschönen Farbnuancen. Die Farbpalette reicht vom zarten Hellgelb über edles Goldgelb bis zum interessanten Graublau. Zu den bekanntesten Varianten zählen das Jura-Gelb und das Jura-Grau. In selteneren Fällen kommt der Naturstein auch in einem Rahmweiß, Nussbraun oder Rotbraun vor. Die jeweilige Farbgebung hängt von den verschiedenen Eisenverbindungen ab.

Bei uns erhalten Sie Jura Kalkstein unter anderem in folgenden Ausführungen: gelb, grau-blaugrau-gelb-bunt sowie für den Garten- und Landschaftsbau (GaLa).

Auf der Mohs’schen Härteskala, die von 1 bis 10 reicht, weist der Jura Kalkstein ein Härtegrad von 3 bis 3,5 auf. Damit zählt er zu den eher weichen Gesteinen. Um die Robustheit brauchen Sie sich allerdings keine Sorgen machen!

Dank der hohen Dichte lässt sich der Naturstein hervorragend bearbeiten und polieren. Das ist auch ein Grund, warum der Naturstein häufig als Jura-Marmor bezeichnet wird.

Je nach Verwendung ist Jura Kalkstein mit vielen verschiedenen Oberflächen-Bearbeitungen wie z.B. gebürstete, geschliffen/poliert, tellergestrahlt, sandgestrahlt oder eine Kombination wie tellergestrahlt und gebürstet erhältlich.

Neben der hervorragenden Polierfähigkeit und den natürlichen Farbschattierungen, überzeugt der Stein mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Seien es Fassaden, Massivarbeiten oder Innenräume – Sie können Jura Kalkstein für ganz verschiedene Zwecke einsetzen.

Dank seiner idealen Wärmespeicher-Eigenschaften eignet sich der Naturstein als optimaler Bodenbelag für Fußbodenheizungen.

Aber nicht nur das - mit Jura Kalkstein finden Sie einen sehr strapazierfähigen, ökologisch unbedenklichen und vor allem auch pflegeleichten Naturstein!

So können Sie Jura-Marmor verwenden

In Innenbereichen eignet sich der beliebte Stein sowohl für Bodenbeläge als auch Wandverkleidungen. Auch für Treppen, Fensterbänke und dekorative Elemente findet er Verwendung. Innenarchitekten und Bauherren nutzen ihn hier gern in geschliffener, tellergestrahlter und/oder gebürsteter Variante.

Im Außenbereich wird Jura Kalkstein für massive Bauten eingesetzt. Die Steinplatten eignen sich hervorragend für große Fassaden und diverse Oberflächen. Hier findet man ihn häufig in gesägter oder auch geschliffener Form vor.

Daneben gibt es noch mehr Einsatzmöglichkeiten. Verschaffen Sie sich im Folgenden einen Überblick über die Verwendung des Jura Kalksteins.

Jura Kalksteinplatten für die Innenarchitektur

Suchen Sie nach einem Naturstein, der in beigen Farbtönen eine warme und angenehme Raumwirkung erzeugt? Dann eignet sich Jura-Marmor hervorragend.

Der beliebte Jura-Stein vereint natürliche Oberflächen mit edlem und freundlichem Design. Dabei ist jeder Stein ein Unikat. Die fossilen Einschlüsse und feinen Aderungen unterstreichen die Natürlichkeit.

Mit Kalksteinfliesen in Jura-Gelb erzeugen Sie eine elegante und unaufdringliche Optik. Diese fügen sich hervorragend in klassisch eingerichtete Wohnbereiche ein.

Wenn Sie sich für eine glatte und fein geschliffene Steinoberfläche entscheiden, können Sie ein besonders modernes Design erzeugen.

Grundsätzlich können Sie Jura-Marmor für Eingangsbereiche, Küchen, Wohnzimmer, Schlafbereiche, Bäder und Flure verwenden.

Ob eine seidenmatte Küchenwand, robuste Steintreppe, natürliche Bodenfliese oder luxuriöse Badewannenverkleidung – der Kreativität sind hier kaum Grenzen gesetzt.

Im Bereich Kunst und Kultur gibt es vielfältige Variationen. Aufgrund der hervorragenden Bearbeitungsmöglichkeiten wird der Jura Kalkstein auch gern für Skulpturen eingesetzt.

Und wie sieht es prinzipiell mit Bädern und Nassbereichen aus? Architekten nutzen den wunderschönen Naturstein sehr gern für Bad-Armaturen, Böden und verschiedene Design-Verkleidungen.

Verwendung im Außenbereich

Jura Kalkstein ist ein klassisches Baumaterial für Außenbereiche. Die großen Steinblöcke setzen Bauherren schon seit Jahrhunderten für massive Bauten und Balustraden ein.

Aber auch im privaten Bereich erfreut sich das Gestein großer Beliebtheit. Beachten Sie hier allerdings, dass der Naturstein natürlichen Witterungen ausgesetzt ist und sich leicht verändern kann. Jura-Marmor gibt es Einschränkungen in der Frostbeständigkeit. So kann es im Laufe der Zeit zu Abplatzungen oder Schäden kommen.

Bearbeitungsmöglichkeiten von Jura Kalkstein

Das Aussehen von Natursteinen hängt nicht nur von den Maserungen und Farben ab.

Mithilfe von unterschiedlichen Oberflächenbearbeitungen lassen sich sehr verschiedene haptische und optische Effekte erzeugen. Jura Kalkstein erhalten Sie mit folgenden Oberflächen:

Diamantgesägt

Mithilfe von Diamantgatten werden beim Sägen der Steinblöcke Tranchen mit feinen Oberflächen erzeugt. Diamantgesägte Jura Kalksteinplatten können Sie beispielsweise hervorragend für moderne Bauprojekte einsetzen.

Geschliffen

Das Schleifen von Jura Kalkstein führt zu einer ebenen Oberfläche, die gern für Fußböden oder Treppen eingesetzt wird.

Poliert

Eine Politur verschafft dem eher matten Naturstein Hochglanz. Polierte Jura Kalksteinfliesen passen sehr gut zu eleganten und klaren Einrichtungsstilen.

Gestockt

Bei dieser Form der Oberflächenbearbeitung wird ein Stockhammer eingesetzt. Durch die Zähne des Hammers wird beim Klopfen eine sehr raue Fläche erzeugt, wodurch sich wiederum die Rutschsicherheit erhöht. 

Teller- oder Sandgestrahlt

Beim Sandstrahlen wird der Kalkstein ebenfalls aufgeraut. Hier wird der Naturstein mithilfe eines Kompressors und entsprechendem Schleifmittel sandgestrahlt. Ganz abhängig vom eingesetzten Druck und der Körnung kann eine sehr raue bis feine Fläche erzielt werden. Sandgestrahlter Jura-Marmor zeichnet, im Gegensatz zu poliertem Stein, eine eher matte Optik aus.

Tellergestrahlter und gebürsteter Jura Stein eignet sich damit sehr gut für Bäder und weitere Nassbereiche.

Antikisiert

Fühlen Sie sich wie in einem anderen Zeitalter. Bei dieser Oberflächenbearbeitung wird der Jura Kalkstein einem künstlichen Alterungsprozess durch das Trommeln der Flächen und Bürsten der Kanten ausgesetzt. Es entsteht ein eindrucksvoller Antikmarmor, der rustikal und mediterran zugleich wirkt.  

Verlegung von Jura Kalkstein

Ob quadratisch, im Bahnenverband oder im römischen Verband – Sie können Jura Kalkstein in ganz individuellen Mustern verlegen.

Dazu erhalten Sie den Stein bei uns in folgenden Formaten:

  • Quadrate
  • Rechtecke bis zu 100 cm Seitenlänge
  • Überlängen (Bahnen)
  • Fensterbänke bis zu einer Länge von 270 cm

Wählen Sie außerdem zwischen verschiedenen Dicken: 10 mm, 15 mm, 20 mm, 30 mm, 40 mm, 50 mm oder dicker.

Wissen Sie noch nicht, welches Format sich für Ihr Bauvorhaben eignet?

Wünschen Sie sich einen einheitlichen Look, dann greifen Sie am besten zu gleichformatigen Jura Kalksteinfliesen im Quadrat oder Rechteck. Im Kreuzverband verlegt, erhält Ihre Fläche einen gleichförmigen Look. Wollen Sie einen interessanten und einzigartigen Eyecatcher erzielen? Dann nutzen Sie doch zum Beispiel den römischen Verband.

Möchten Sie Jura Kalkstein im Außenbereich verlegen? Halten Sie außerdem ein fachgerechtes Verlege-Gefälle von rund 2 – 3 Prozent ein, damit sich kein Wasser sammeln und dieses optimal ablaufen kann.

Für ein perfektes Ergebnis sollten Sie zu einem schnellerhärtenden Naturstein-Kleber greifen. Damit verhindern Sie möglich Flecken und Unreinheiten.

Nach der Verlegung sollten Sie entstandenen Bauschmutz und Zementschleier vorsichtig entfernen. Planen Sie nach dem Verfugen außerdem ausreichende Trockenzeiten ein, die bei Natursteinen bis zu acht Wochen dauern können. Diese hängen jeweils vom Unterbau und der Restfeuchtigkeit ab.

Wie Sie Jura-Marmor imprägnieren und reinigen

Eine fachgerechte Imprägnierung schützt vor unerwünschten Verfärbungen, Kratzern und unschönen Flecken. Mit dem richtigen Imprägniermittel behält Ihr Naturstein seinen einzigartigen Charakter über einen sehr langen Zeitraum. Greifen Sie hier zu Imprägnierungen, die sich speziell für Jura-Kalkstein eignen.

Die richtige Imprägnierung erzeugt einen Nano-Effekt, bei der Flüssigkeiten abperlen und Schmutz erst gar nicht in die Steinoberfläche eindringen kann.

Verunreinigungen können Sie so ganz einfach mit etwas Wasser wegwischen.

Achten Sie darauf nur wenige Zusätze für die Reinigung zu verwenden. Reiniger sollten unbedingt wachs- und säurefrei sein. Säurehaltige setzen Kalkstein zu und greifen die Oberfläche an. Verzichten Sie daher auf jede Form von Kalkreinigern, ätzenden Badreinigern oder Essigreinigern. Auch stark alkalische Reinigungsprodukte sind tabu.

Verwenden Sie lieber sanfte und schonende Reinigungsmittel, damit Ihr Jura Naturstein auch noch in vielen Jahren in seiner einzigartigen und warmen Optik erstrahlt.